AGSA begrüßt Anbahnung der Städtepartnerschaft Magdeburgs mit israelischer Stadt Kiryat Motzkin

Herkunftsnachweis: ©Stadt Magdeburg @Tobias Krull @Krzysztof Blau

Nachdem die Stadt Halle (Saale) sich über eine neue Städtepartnerschaft freut, soll nun auch für die Landeshauptstadt eine neue Städtepartnerschaft entstehen. Die Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) begrüßt diesen Schritt. Internationale Zusammenarbeit und Begegnung sind die Markenzeichen des interkulturellen Dachverbands, dem auch die Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V. / Arbeitsgemeinschaft Magdeburg angehört. Die Landeshauptstadt Magdeburg und die israelische Stadt Kiryat Motzkin streben eine Partnerschaft an. Oberbürgermeisterin Simone Borris und ihr Amtskollege Haim Zuri haben am 02. März in der israelischen Stadt eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Wenn der Magdeburger Stadtrat und das Parlament von Kiryat Motzkin zustimmen, kann noch in diesem Jahr die Städtepartnerschaft in Magdeburg offiziell vereinbart werden.

 

Der Vorsitzende der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft e.V. / Arbeitsgemeinschaft Magdeburg Tobias Krull, erklärt dazu: “Für die AG Magdeburg der Deutsch-Israelischen Gesellschaft ist die Ankündigung einer Städtepartnerschaft zwischen Kiryat Motzkin und Magdeburg ein Grund für große Freude. Damit wird ein langjähriger Wunsch nach einer solchen Kooperation endlich erfüllt.“ Nun gelte es die Partnerschaft mit Leben zu erfüllen. Dazu gehört vor allem der Kontakt zwischen den Bürgerinnen und Bürgern beider Städte. Angefangen beim Jugendaustausch, über kulturelle Projekte bis hin zu Wirtschaftskontakten. „Als Deutsch-Israelische Gesellschaft wollen wir sehr gerne mit unseren Möglichkeiten unterstützen. Denn ein Vertrag ist das eine, eine lebendige und von einem breiten Teil der Bevölkerung getragene Städtepartnerschaft das andere. Es bedarf vor allem des Austauschs zwischen den Menschen beider Städte.“

 

„Nach vielen Gesprächen auf israelischer und deutscher Seite haben sich die Städte Kiryat Motzkin und Magdeburg freundschaftlich angenähert“, sagte Oberbürgermeisterin Simone Borris bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung. „Damit möchten wir die besondere Verbindung zwischen unseren Städten zum Ausdruck bringen und eine Städtepartnerschaft anstreben. Der kulturelle Austausch und der bürgerschaftliche Dialog werden in beiden Städten für mehr Verständigung und gegenseitiges Verständnis sorgen. Mein Wunsch ist es, dass durch die angestrebte Partnerschaft viele Vereine, Initiativen und Interessierte in Kiryat Motzkin und Magdeburg ins Gespräch kommen und gemeinsame Projekte organisieren.“

 

Seit vielen Jahren werden von Magdeburg aus freundschaftliche Beziehungen nach Israel gepflegt. „Beispiele sind die Teilnahme an der Jerusalem-Konferenz zu Israels 60. Geburtstag im Jahr 2008 sowie das bürgerschaftliche Engagement der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, die als Kulturverein den Austausch und die Begegnungen mit Israel aktiv fördert“, betonte die Oberbürgermeisterin. Zudem engagiert sich die gesamte Magdeburger Stadtgesellschaft sehr vielfältig in der Aufarbeitung der Verbrechen durch das deutsche NS-Regime und der Schuld am Holocaust. Mit der Verlegung von sogenannten „Stolpersteinen“ wahrt Magdeburg das Gedenken an die Opfer und bringt die Verbundenheit mit den Jüdinnen und Juden zum Ausdruck. Rund um diese Aktion werden regelmäßig Gedenkveranstaltungen organisiert, bei denen oft jüdische Angehörige zu Gast sind.

 

Magdeburger Jüdinnen und Juden kamen und kommen zu 90 % als jüdische Kontingentflüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion nach Sachsen-Anhalt. 1945 gab es in Magdeburg noch 80 Juden, die den Holocaust überlebt hatten, von vormals 2300 Gemeindemitgliedern.  Der Landesverband jüdischer Gemeinden weist in der Statistik der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. (Stand 2021) landesweit 1167 Mitglieder aus, wovon 400 Gläubige auf die Magdeburger jüdischen Gemeinden entfallen. Das jüdische Leben hier vor Ort wird in zwei eigenständigen Gemeinden und mehren soziokulturellen Vereinen organisiert, u.a. im einewelt haus, Forum Gestaltung, Frauennetzwerk in der Immermannstraße und an anderen Orten organisiert. „Wir freuen uns sowohl im Zeichen der Internationalisierung und des Austauschs über die Anbahnung der Partnerschaft zwischen Magdeburg und Kiryat Motzkin und erhoffen uns zugleich positive und ermutigende Signale für die hiesige jüdische Gemeinschaft in Magdeburg.“, ergänzt AGSA-Geschäftsführer Krzysztof Blau.

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