Rückblick auf die interkulturelle AGSA-Dialogreise in die Lutherstadt Wittenberg
„Menschlichkeit ist der Ausgangspunkt für alles“

Rund 20 Vertreterinnen und Vertreter von Mitgliedsorganisationen der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) nahmen vom 16. bis 17. August 2025 an einer Dialogreise in die Lutherstadt Wittenberg teil. Unter dem Leitgedanken der Interkulturellen Öffnung sollte die Exkursion den Austausch fördern und Ideen für ein gelungenes Zusammenleben in kultureller und religiöser Vielfalt diskutieren.
Persönliche Begegnungen standen im Mittelpunkt der aus Syrien, Somalia, der Ukraine, Polen und Deutschland stammenden Teilnehmenden, die alle ihren Lebensmittelpunkt in Sachsen-Anhalt gefunden haben. Sie alle setzen sich in ihren Vereinen für Verständnis und Toleranz, also ein gutes Zusammenleben vor der eigenen Haustür, ein.
Wittenberg, als historischer Ort der Reformation und UNESCO-Weltkulturerbe, bot den idealen Rahmen für die zweitägige Veranstaltung. Die Gruppe besuchte Orte wie das Lutherhaus, die Schlosskirche, die Stadtkirche und das beeindruckende 360°-Panorama „Luther 1517“. Eine historische Stadtführung und die „Wittenberger Erlebnisnacht“ ergänzten das Programm. Diese Orte verdeutlichten die religiöse Vielfalt als Teil der umfassenden Idee von Diversity. In Workshops, moderiert von Dr. Katja Michalak vom IKOE-Projekt der AGSA, diskutierten die Teilnehmenden interkulturelle Themen. Sie tauschten Erfahrungen aus und erarbeiteten Perspektiven für die praktische Arbeit vor Ort. Dr. Katja Michalak betonte, dass religiöse Vielfalt ein zentraler Aspekt von Diversität und damit im Prozess der interkulturellen Orientierung und Öffnung sei. Mit Methoden wie dem „Dreieck der Gemeinsamkeiten“ oder dem „Eisbergmodell“ förderte sie den Austausch und zeigte, wie Vorurteile durch das Erkennen verborgener kultureller Merkmale abgebaut werden können. Orientierung und eine offene Haltung seien der erste Schritt, bevor strukturelle Veränderungen folgen.
Die AGSA setzt sich dafür ein, diskriminierungsfreie Haltungen zu fördern und Interkulturalität als gesellschaftlichen Mehrwert zu etablieren. Dialogformate wie diese Reise stärken die Anerkennungskultur und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Ein Höhepunkt war die Teilnahme am Eurocamp 2025 im Wittenberger Stadthaus, wo Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff die Gruppe durch die Klosterkirche führte.
Die Teilnehmenden lobten die Reise: „Die Reise hat gezeigt, wie wichtig das Miteinander ist und Menschlichkeit der Ausgangspunkt für alles ist“, betonte ein Mitglied. AGSA-Geschäftsführer Krzysztof Blau fasste zusammen: „Begegnung und Kennenlernen sind der Schlüssel für ein gelingendes Miteinander. Begegnung schafft Verständnis – Vielfalt verbindet! Für ein friedliches Zusammenleben in kultureller und religiöser Vielfalt bleiben Dialog und Verständigung unverzichtbar.“
Mit dieser Dialogreise hat die AGSA nicht nur Brücken zwischen Kulturen, Generationen und Religionen gebaut, sondern auch gezeigt, dass Europa dort zusammenwächst, wo Menschen einander begegnen.
Hintergrund:
Die Fachstelle Interkulturelle Öffnung und Kompetenzentwicklung Sachsen-Anhalt (IKOE) bei der AGSA arbeitet seit mehreren Jahren vertrauensvoll mit Akteur*innen aus Verwaltung, Bildung und Zivilgesellschaft zusammen, um das Bewusstsein für diskriminierungsfreie Haltungen zu stärken und in unserer Gesellschaft fest zu verankern. Sie baut auf Verständigung und den Abbau von Barrieren, damit allen Menschen in Sachsen-Anhalt unabhängig von Sprache, Religion, Herkunft u.a. Diversitätsmerkmalen gesellschaftliche Teilhabe möglich ist.
Prozessbegleitungen, Inhouseschulungen, Dialogforen, Fachtage und Trainerqualifikationen – die Fachstelle ist die Nummer eins für „Interkulturelle Öffnung“ in Sachsen-Anhalt!
Die Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) ist ein interkultureller Dachverband für Organisationen, die sich für ein demokratisches Miteinander sowie gleichberechtigte soziale Teilhabe unabhängig von Herkunft, Religion, Sprache u.a. Merkmalen einsetzen. Unseren Mitgliedern, überwiegend ehrenamtlich getragene bilaterale Gesellschaften, europapolitische Vereine, Migrantenorganisationen und Vereine des Globalen Lernens, bieten wir logistische Unterstützung in Form von Räumen & Technik, Beratung in Fragen der Öffentlichkeitsarbeit, des Vereinsmanagements, der Fördermittelakquise u.v.m. Seit 1996 sind wir Trägerin des einewelt haus, das sich zu einem Ort des interkulturellen Begegnens, Engagements und Netzwerkens in Magdeburg mit internationaler Ausstrahlung entwickelt hat. Die AGSA verbindet Kompetenz, Erfahrung und Methodenvielfalt an der Schnittstelle zwischen Haupt- und Ehrenamt, Zivilgesellschaft und Verwaltung, in der Jugend- und Erwachsenenbildung.
Links:
Vollständiger Beitrag auf agsa-ikoe.de
Interkulturelle Dialogreise nach Wittenberg – Vielfalt verbindet!
Eurocamp 2025: Junge Europäer:innen gestalten Zukunft in Wittenberg