Koordinierungsstellen vor großen Herausforderungen im ländlichen Raum

AGSA veranstaltet 11. IKOE-Ideenwerkstatt mit Sachsen-Anhalts Integrationskoordinator*innen

Nach dem Neustart im Juli dieses Jahres hat das IKOE-Projekt der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. (AGSA) am 16. und 17. November 2023 seine mittlerweile 11. IKOE-Ideenwerkstatt ausgerichtet. Veranstaltungsort für das bewährte zweitägige Treffen der Koordinierungsstellen für Integration bzw. Migration war das Hotel Reutterhaus in der altmärkischen Hansestadt Gardelegen.

Zum Auftakt des ersten Tages erläuterte der AGSA-Geschäftsführer Krzysztof Blau unter anderem Projekte der AGSA, die den ländlichen Raum, die EU und die Jugend als Schwerpunkt haben. Unter den Teilnehmenden war auch Dirk Gödde vom Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalts, der sich rege mit den Koordinatorinnen und Koordinatoren austauschte.

Zu Gast war am zweiten Tag Bürgermeisterin Mandy Schumacher, die zunächst Gardelegen und dessen Herausforderungen vorstellte – Gardelegen ist flächenmäßig die drittgrößte Stadt in Deutschland, aber mit 49 Ortsteilen eher ländlich geprägt. In der anschließenden Diskussion hieß es dann von Teilnehmenden, dass die Kommunen vor allem im ländlichen Raum ein „Integrationsmotor“ seien. „Der ländliche Raum stirbt ohne Zuwanderung“, fasste ein Koordinator zusammen.

In einem Impulsvortrag ging Moderator Gavin Theren vom IKOE-Projekt auf die kommunale Verwaltung im Kontext des demographischen Wandels ein; so sei aufgrund der Bevölkerungsverluste die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raums gefährdet. Dazu biete die Interkulturelle Öffnung in der Verwaltung eine „Notwendigkeit und Chance“.

In Themencafés fokussierten sich die Koordinierungsstellen auf den kollegialen Austausch zu Best Practice Projekten in den einzelnen Kommunen. Die Koordinatorinnen Anna Lena Hemmer und Susi Neupert aus dem Burgenlandkreis und stellten das Integrationsnetzwerk des Kreises sowie eine digitale Plattform „Community Netzwerk“ vor, die sich derzeit in der Testphase befindet. Die Internetseite soll einen Überblick über Veranstaltungen bieten, zudem können sich Netzwerk-Mitglieder dort Dokumente zur Verfügung stellen und sich austauschen. Informationen, die bislang per E-Mail verschickt werden, können dort künftig in einem Blog auf der Internetseite geteilt werden. Die Plattform soll Menschen zusammenbringen, ohne durch den ganzen Landkreis fahren zu müssen. Weitere Berichte kamen aus den Landkreisen Salzwedel und Stendal.

Diskutiert wurde zum Abschluss über die Inhalte und Themen der nächsten Ideenwerkstatt Anfang 2024 und es wurde Bilanz der 11. Werkstatt gezogen. Einig waren sich die Teilnehmenden, dass die Ideenwerkstatt einen optimalen Austausch der Koordinierungsstellen mit dem Land bietet.

So fanden die Teilnehmenden viele lobende Worte für das Veranstaltungsformat. Bei den Ideenwerkstätten werde ein Rahmen gesetzt, der auch der einen geschützten Raum für internen Austausch biete und professionell moderiert werde, hieß es zum Beispiel. Dieser regelmäßige Austausch sei enorm wichtig und stärke das kollegiale Gefühl, wurde von Teilnehmenden betont. Künftige Ideenwerkstätte sollten auch thematische Schwerpunkte setzen. Empfohlen wurde mit Blick auf das Land unter anderem eine stärkere Mitbestimmung und Beteiligung der Koordinierungsstellen bei der Umsetzung des Landesintegrationskonzeptes.

Die Schwerpunkte der IKOE- Projektaktivitäten orientieren sich am Leitbegriff der Interkulturellen Öffnung als Querschnittsaufgabe der Integrationsarbeit und Handlungsfeld des Landesintegrationskonzepts.

Das Projekt „Fachstelle Interkulturelle Öffnung und Kompetenzentwicklung Sachsen-Anhalt“ wird in der vierten Förderperiode vom AMIF-Fonds EU und dem Land Sachsen-Anhalt gefördert.

 

Webseite Fachstelle IKOE: https://agsa-ikoe.de

Dr. Katja Michalak
Projektleitung

E-Mail: Katja.Michalak@agsa.de

Zurück

Gefördert durch:
 
Logos der Förderer