Rückblick: Fachstelle WSD der AGSA im Dezember 2025

Rückblick: SDG-Club im Dezember 2025

Im Dezember setzte die WSD-Fachstelle der AGSA zwei vielseitige und inhaltlich starke Veranstaltungen im Rahmen des SDG-Clubs um. Im Mittelpunkt standen dabei sowohl Fragen nachhaltigen Konsums als auch der Schutz der Menschenrechte. Mit einem SDG-Club Winter Special zum Thema Upcycling und Kleidertausch sowie einem thematischen SDG-Club zum Tag der Menschenrechte wurde deutlich: Globale Herausforderungen lassen sich nur gemeinsam, solidarisch und gewaltfrei angehen.

2. Dezember 2025 | SDG-Club Winter Special
Upcycling- und Kleidertausch im einewelt haus Magdeburg

Beim SDG-Club Winter Special fanden zahlreiche Kleidungsstücke im einewelt haus neue Besitzer*innen: ein kleiner, aber bedeutender Beitrag gegen Fast Fashion. An mehreren Upcycling-Stationen wurde genäht, repariert und kreativ gestaltet. Es wurden passend zum Winter Weihnachtskarten, Winterdekorationen erstellt. Unterstützt wurden diese Angebote von Christin Piefel, Greenpeace Magdeburg, der NAJU und Omas gegen Rechts.

Die große Resonanz und das positive Feedback bestärken uns darin, dieses Veranstaltungsformat künftig regelmäßig im einewelt haus stattfinden zu lassen. Wer Interesse hat, sich zu beteiligen oder das Angebot weiterzutragen, ist herzlich eingeladen. Je mehr Menschen mitmachen, desto stärker wird das gemeinsame Signal für Veränderung.

SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Fast Fashion geht oft mit ausbeuterischen Arbeitsbedingungen einher. Durch Aufklärung und Alternativen wie Secondhand und fair produzierte Kleidung wird ein Bewusstsein für menschenwürdige Arbeitsbedingungen entlang globaler Lieferketten geschaffen.

SDG 12: Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen
Nachhaltiger Konsum ist ein zentrales Ziel von SDG 12. Kleidertausch und Upcycling setzen genau hier an: Sie verlängern die Lebensdauer von Kleidung, reduzieren Müll und schonen Ressourcen. Durch das Wiederverwenden und kreative Umgestalten von Textilien wird ein bewusster Umgang mit Konsum gefördert und ein praktischer Gegenentwurf zur Fast-Fashion-Industrie erlebbar gemacht.

SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz
Die Textilindustrie trägt erheblich zum globalen Treibhausgasausstoß bei. Jede nicht neu produzierte Hose, jedes weitergetragene T-Shirt spart Energie, Wasser und Emissionen. Kleidertausch und Upcycling sind daher auch konkrete Klimaschutzmaßnahmen im Alltag.

10. Dezember 2025 | SDG-Club im Dezember
Menschenrechte gewaltfrei schützen – geht das überhaupt? Mit Heike Kammer und Bildung trifft Entwicklung (BtE)

Der reguläre SDG-Club im Dezember stand ganz im Zeichen der Menschenrechte und fand anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte statt.

Was ist der Tag der Menschenrechte?
Der Tag der Menschenrechte wird jedes Jahr am 10. Dezember begangen. Er erinnert an die Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen im Jahr 1948. Dieses grundlegende Dokument umfasst 30 Artikel und legt die universellen Rechte fest, die allen Menschen weltweit zustehen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder sozialem Status.

Zu den zentralen Menschenrechten gehören unter anderem:

  • das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit
  • Meinungs-, Religions- und Versammlungsfreiheit
  • Gleichheit vor dem Gesetz
  • das Recht auf Bildung, Gesundheit und soziale Sicherheit

Der Gedenktag erinnert daran, dass Frieden, Gerechtigkeit und Chancengleichheit die Grundlage für eine humane Gesellschaft sind und dass diese Rechte immer wieder neu verteidigt werden müssen.

SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
Dieses Nachhaltigkeitsziel setzt sich für friedliche und inklusive Gesellschaften, den Zugang zur Justiz für alle sowie den Aufbau transparenter und verantwortungsvoller Institutionen ein. Ohne die Achtung der Menschenrechte sind nachhaltige Entwicklung, soziale Gerechtigkeit und gesellschaftlicher Zusammenhalt nicht möglich.

Eindrücke aus der Praxis: Gewaltfreier Widerstand

Als Referentin war Heike Kammer zu Gast. Sie ist seit 1986 bei Peace Brigades International (pbi) aktiv und hat viele Jahre in der Menschenrechts- und Friedensarbeit in Lateinamerika gearbeitet, unter anderem in Guatemala, El Salvador, Mexiko und Kolumbien. Für ihr Engagement wurde sie 1999 mit dem Menschenrechtspreis der Stadt Weimar ausgezeichnet.

Mit zahlreichen Bildern, persönlichen Eindrücken und eindrucksvollen Geschichten aus ihrer Arbeit machte sie deutlich, dass gewaltfreier Widerstand möglich und wirksam ist: besonders dort, wo Menschen oft unbeobachtet und unter schwierigen Bedingungen für ihre Rechte einstehen. Gewaltfreiheit bedeutet dabei nicht Passivität, sondern Mut, Solidarität und kreatives Handeln.

Heike Kammer zeigte, wie wichtig es ist, dass Menschen miteinander in Kontakt kommen: miteinander reden, gemeinsam essen, spielen oder Theater machen. Gerade kulturelle und kreative Formen, wie ihr Projekt „Rositas Puppenbühne“, ein Puppentheater für Kinder, können Brücken bauen, Ängste abbauen und Räume für Verständigung und friedliches Zusammenleben öffnen.

Der Abend machte deutlich: Friedensarbeit beginnt im Kleinen und lebt von Begegnung, Zuhören und gegenseitigem Respekt.

Was ist der SDG-Club?

Der SDG-Club ist ein offenes Veranstaltungsformat, das mindestens einmal im Monat im einewelt haus Magdeburg stattfindet. Willkommen sind alle, die gemeinsam etwas bewegen möchten. Im Mittelpunkt stehen dabei die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen.
Jeder SDG-Club widmet sich einem dieser Nachhaltigkeitsziele. Gemeinsam setzen wir uns mit Fragen globaler Gerechtigkeit, Umwelt- und Klimaschutz, fairen Arbeitsbedingungen, Geschlechtergerechtigkeit oder verantwortungsvollem Konsum auseinander, immer mit Blick auf globale Zusammenhänge und lokale Handlungsmöglichkeiten.

Das Format lebt vom Austausch und der aktiven Beteiligung:
Ob Upcycling-Workshops, Kleidertauschpartys, Podiumsdiskussionen, Filmvorführungen, interaktive Workshops oder andere Mitmachaktionen, der SDG-Club schafft Raum für neue Perspektiven, gemeinsame Reflexion und konkrete Ideen für ein nachhaltigeres Miteinander.

Eingeladen sind alle, die neugierig sind, sich einbringen oder einfach dazulernen möchten, unabhängig von Alter, Geschlecht, Vorwissen oder Hintergrund. Die Teilnahme ist kostenlos, freiwillig und in der Regel ohne Anmeldung möglich. Für eine angenehme Atmosphäre ist gesorgt: Bei jedem Treffen gibt es Snacks und Getränke, oft auch aus geretteten Lebensmitteln.

Der SDG-Club wird im Rahmen der Fachstelle Weltoffen, Solidarisch, Dialogisch (WSD) bei der AGSA organisiert und wird von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Stiftung Nord-Süd-Brücken sowie der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt gefördert.

Zurück

Gefördert durch:
 
Logos der Förderer