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Online-Vortrag „Antiosteuropäischer Rassismus in Geschichte und Gegenwart“ von Jannis Panagiotidis

Online

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Rassismus wird in aktuellen Debatten oftmals unter Bezug auf Hautfarbe als „weißes“ Phänomen verstanden, dessen Objekt „People of Color“ sind. Diese Konzeption von Rassismus wirft wichtige Fragen hinsichtlich der Position von Menschen aus Osteuropa in diesem Diskurs auf.

Referent Dr. Jannis Panagiotidis ist Historiker und Migrationsforscher, wissenschaftlicher Leiter des Research Center for the History of Transformations (RECET) an der Universität Wien und arbeitet aktuell mit Hans-Christian Petersen an einer Monographie zur Geschichte und Gegenwart des antiosteuropäischen Rassismus.

Ausgangspunkt dieser Vortragsveranstaltung ist die Annahme, dass Osteuropäer*innen in westlichen Gesellschaften sehr wohl Rassismus erleiden – einen Rassismus, der sich nicht an der Hautfarbe als Merkmal festmacht, sondern einem kulturalistischen und biologistischen Rassismus, der eine ideologische Rechtfertigung für den deutschen Expansionswahn seit dem 19. Jahrhundert lieferte.

Der Vortrag geht ebenso auf aktuelle Beispiele des antiosteuropäischen / antislawischen Rassismus ein, die uns u.a. im Zuge der EU-Freizügigkeit, in Folge des Brexits oder des Ukraine-Kriegs begegnen bzw. auch auf Mehrfachdiskriminierungen am Beispiel des Antisemitismus gegenüber osteuropäischen Juden.

Abschließend wird die Frage nach einem „Ausweg“ aufgeworfen: Welche Implikationen birgt die „Osteuropäische Erweiterung“ des Rassismusbegriffs für den gesellschaftlichen und erinnerungsgeschichtlichen Diskurs aber auch für das Zusammenleben in einer multiethnischen postkolonialen Gesellschaft?

Fachpublikum und interessierte Personen sind herzlich zum Gespräch eingeladen.

Um Anmeldung wird gebeten unter ewh@agsa.de.

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